Dreizehn Jahre verbringt der durchschnittliche Mensch mit der Nahrungszubereitung und -aufnahme. Keine Frage, die Küche ist in vielen Wohnungen
der zentrale Ort, nicht nur für die Zubereitung von Speisen, sondern auch der Platz für Geselligkeit.
Im Schnitt werden Küchen 15 Jahre verwendet, danach ist eine neue Einrichtung fällig. Einbauküchen, maßgeschneiderte Küchen, Singleküchen oder modulare Systeme - der Markt bietet für jeden Geschmack das richtige. Nach der Entscheidung für eine neue Küche ist vor dem Einbau, und spätestens wenn der Liefertermin feststeht, sollte man sich Gedanken machen, ob man die neue Küche selber errichtet oder lieber die Profis ranlässt. Für das Selbermachen spricht vor allem eins: Man spart Geld für Handwerker. Aber rentiert sich in dem Fall auch das preisbewusste "do it yourself"?
Die Selbermacher - die Einbauküche selber aufbauen
Eine Einbauküche selber aufbauen muss kein unlösbares Problem darstellen, sofern man einige grundlegende Dinge beherzigt. Zu allererst, noch vor der Anschaffung einer neuen Küche, muss eine sorgfältige und gründliche Planung durchgeführt werden. Wieviel Platz ist wo für welche Elemente? Wo liegt der Wasseranschluss und dadurch vorgegeben der Ort für Spüle und Spülmaschine? Zur Planung kann man wahlweise den klassischen Weg der Skizzierung auf Papier oder Online-Planungsprogramme nutzen. Ist die Planungsphase erledigt und die neue Küche bestellt, kann eines kaum wichtiger sein: die richtigen Werkzeuge. Die folgende Liste gibt Aufschluss über unverzichtbare Handwerksutensilien:
- Wasserwaage und/oder Linienlaser zum genauen Ausrichten der Küche
- Bohrmaschine mit Steinbohrern (soll die Küche in einem Altbau mit massiven Ziegelwänden aufgestellt werden, lohnt sich die Anschaffung eines Schlagbohrers mit hohem Drehmoment)
- Diverse Schraubendreher
- Akkuschrauber
- Bleistift oder Schreinerstift zum Anzeichnen
- Stichsäge mit grobem Blatt
- Rohrzange
- Dübel und Schrauben mit ausreichender Tragfähigkeit
Neben Werkzeugen sind zum Aufbau einer neuen Küche
zwei bis drei Helfer unbedingt anzuraten. Alleine eine Küche ordentlich aufzubauen ist nahezu unmöglich!
Beim Aufbau beginnt man immer mit dem Unterschrank der Spüle. Da Wasseranschlüsse sich nicht verlegen lassen, ist hier der Aufbauort fest vorgegeben. Der Unterschrank wird in allen Ebenen mit der Wasserwaage ausgerichtet und dient fortan Bezugspunkt für die Höhe der anderen Unterschränke. Schrittweise werden nun die anderen Schränke an den Spülenunterschrank angebaut und immer wieder die Ausrichtung überprüft. Wenn alle Unterschränke stehen, kann die Arbeitsplatte aufgesetzt werden. Die Aussparungen für Herd und Spüle in der Arbeitsplatte sollten auf jeden Fall im Fachhandel in Auftrag gegeben werden!
Im nächsten Schritt können die Oberschränke aufgehangen werden. Hier unbedingt drauf achten, dass die Türspalte von Ober- und Unterschränken zueinander fluchten, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen. Ist auch dies erledigt, werden Großelektrogeräte wie Herd, Spülmaschine und Kühlschrank in die Unterschränke gesetzt und angeschlossen.
Gerne werden Einbauküchen vom schwedischen Möbelriesen IKEA gekauft. Alle hier genannten Ratschläge lassen sich 1:1 auch auf die Systeme von Ikea übertragen.
Die Aufbauenlasser - eine Küche aufbauen lassen
Fehlt es an handwerklicher Erfahrung, Zeit oder einfach nur Lust am eigenhändischen Aufbau einer Küche, kann man auf diverse Anbieter zurückgreifen. Die Profis dieser Dienstleister bringen das erforderliche Know-How und alle benötigten Werkzeuge mit. Je nach bestelltem Leistungsumfang erledigen die Profis sowohl den Aufbau der Küche als auch das Anschließen der Elektrogeräte. Insbesondere beim Umgang mit Strom, aber auch beim Wasseranschluss, ist nämlich große Vorsicht geboten! Installationen an Strom- oder Wasserleitungen dürfen nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden. Kommt es hier zu Schäden, zahlt unter Umständen die Versicherung nicht!
Die Aufbauhilfe in der Küche wird zumeist nach Stunden bezahlt. Um die Kosten vorab besser planen zu können, ist eine Vereinbarung eines Fix-Preises im Vorfeld ratsam.
Handwerklich begabte Personen können sich durchaus an den eigenhändigen Aufbau einer neuen Küche machen. Mit ein wenig Erfahrung sollte die neue Traumküche schnell stehen. Wer lieber auf Nummer sicher gehen will und den Aufbau scheut, der holt sich Hilfe von Profis. Allerdings sollte hier der Kostenfaktor vorab in die Kalkulation der neuen Küche mit einberechnet werden, um unliebsame Überraschungen im Geldbeutel zu vermeiden.